Timo´s Segelseite
Sailday,
01. März 2013
Meine neue SegelYacht mit Namen „di Lemmer“ ist 7m lang – 2,45m breit – Tiefgang 0,4 bis 1,4m (Hubkiel) – BJ 1996 Wäre sie in Deutschland vertrieben wäre es eine Sportina680, weil sie aber
aus den Niederlanden kommt, ist es eine CLEVER23!
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Berichte
über Kurztörns und Urlaubsfahrten. 24h-Regatta2008, Südsee(t)raum 2008, Grauzone2007, Freedomtour Aug2008,
Smolster/Songust2009 Aktuelle Berichte über die "diLemmer" im Blog! -
MiniVideos
nun unter YTube (nach diLemmer suchen!) -
Linksammlung
(Segelseitenbezogen) (noch leer)
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Veralteter Teil:
Meine Yacht ;-) ist eine
Traveller20 von Klepper aus dem Jahre 1976!
Inzwischen ist schon viel
passiert. Ich habe den Rumpf neu gestrichen,
viele Umbauten,Einbauten,Segel
kamen dazu und ich war schon bist
Bagö gesegelt. Das liegt im
kleinen Belt. Dieser Törn dauerte 11Tage.
Wenn ihr einen Segelbericht oder
gar einen kleinen Film haben möchtet,
dann mailt mir, oder wartet bis
er hier erscheint. Kann aber noch dauern.
weitere Bilder (noch von 2002)
der HERZ AUS GOLD (deaktiv!) gibt´s hier !
Wenn Ihr etwas runterscrollt,
findet Ihr ein Kurzbericht von einem Segelturn von Kiel nach ...
Segeltörn 4./ 5. August 2001 Kurzbericht !
Moin, moin.
Nach dem freitagabendlichen Gepacke ging es dann Samstag früh um 7:00Uhr los.
Aufstehen, PC hochfahren (für den aktuellen Wetterbericht), Lebensmittel
einpacken und schon war Bernd da um mich abzuholen. Torsi und Stefan abgeholt
und um 8:00Uhr waren wir in Stickenhörn. Sachen verstauen, WC aufsuchen, Motor
an und schon hieß es: Leinen los!
Nach 0,5 sm Genua+Groß gehisst. Angesagt waren südwestliche Winde 4 bis 5
später 6. Am Falkensteiner Leuchtturm vorbei stellten wir die Segel auf
?Schmetterling?. Es war Südwind 2 bis 3. So zog uns der Südwind bedächtig auf
die hohe See hinaus (dazu gibt es so ein Lied von Hans Albers). Welle kleiner
0,5m. Der Frühnebel löste sich auf und wir hatten supi Sonnenschein. Das erste
Alsterwasser war leer, gemütlich aufs Vorschiff gelegt. Das erste Bierchen
sollte nun dran glauben. Noch selbstgeschmierte Klappstullen vorweg und Prost.
Wir machten ruhige 3,5 bis 4 kn Fahrt. Der Kieler Leuchtturm verabschiedete
sich auf Steuerbord. Kurs Maastal stand nun fest. Torsi und ich lieferten uns
ein enges ?Kopf an Kopf-Rennen?! Ich glaube im Hafen stand es nachher 8 zu 7
für Torsi (Wer macht öfter klein).
Dunkle Wolken kamen achterlich auf. Das deutete auf Regen und vielleicht auch
auf etwas mehr Wind. Ein anderes Boot holte seinen Spinacker ein und es wurde
zusehends dunkler. Dann verließ ich die gemütliche Vorschiffsposition. ?Groß
reffen? ließ der Käpt`n über seine Lippen kommen. Gedanklich schon auf das
Einholen der Genua eingestimmt warteten wir auf den Regen. Regenklamotten an
und schon kamen die ersten Tropfen. Der Regen war da - aber was war mit dem
Wind ?
Oha, es hat von 2 bis 3 auf satte 3 aufgebrist.
Noch etwas abwarten, ich wurde zwar naß, aber dann durfte sich das Groß wieder
in voller Größe zeigen. Kaffe und Kuchen war angesagt. Übrigens die 1,5 Liter
Kaffeekanne von Bernd hat mich immer und überall genervt. Immer wenn ich einen
Fuß irgendwohin tun wollte ... na ja Ihr wisst schon.
Während der Regenphase benutzte ich mal dieses Bord-WC. Erst wusste ich nicht
das man 3 Hebel betätigen muß um zu spülen, dann als ich es wusste habe ich mir
an dem einen Ventil fast den Daumen halb abgerissen.
Der Regen ließ wieder nach und mehr als 4 kn waren nur kurzfristig drin. Ok zum
Beginn der Regenfront hatten wir einmal 6 kn auf der Logge, aber nur ganz kurz.
Kein Land in Sicht, die Blicke schweiften über?s Meer.
Da ! Tümmler !!! Tatsächlich, ein Tümmlerpärchen verfolgte uns. 3 Meter
achterlich von unserem (natürlich T.u.R.s) Boot tauchten sie wieder auf. So
etwas habe ich noch nie gesehen. Fast wie Delphine begleiteten sie das Boot.
Schnell ein Foto gemacht und schon war die DigiCam von Torsi zu Boden, oder wie
es an Deck ja heißen sollte, auf die Planken gefallen.
Toll -> Akkuklappennippelabbruch, aber immerhin war das Tümmlerbild
abgespeichert. Das Wetter wusste noch nicht so genau was es wollte, entschied
sich später denn doch dazu die Wolkendecke aufzureißen. Land in sicht!
Zack: Logausfall! Hatte Torsi aber schnell wieder repariert. Langhaaralgen
hatten es blockiert. Groß runter und rein in die Hafenzufahrt; Motor an und das
Vorsegel bergen. Nach gut 9 Stunden liefen wir in den Maarstaler Hafen ein.
Leinen klar, schon hatten wir angelegt. Bernd schlich sich unter Deck und hatte
einen Anflug von Energiesparsamkeit -> schnell alles aus!
Toll, Log sowie GPS waren aus. Leider konnten wir dann die gefahrenen sm nur
noch schätzen, aber es waren wohl gute 30 vielleicht 31 sm.
Ankommerbier !
Durchs Dorf geschlendert und Pølser gegessen (danke Torsi!). Zurück im Hafen
mußte Bernd natürlich auf den Kinderspielplatzschaukeltraktorreifen und Stefan
stieß Ihn sooo doll an, daß Bernd ´ne Beule am Kopf als Andenken mitnehmen
konnte (toll Stefan).
An Bord gab´s Hartstoff. Schön ein abgeklönt. Ich denke so gegen 0 Uhr habe ich
mich mit Bernd auf den Weg zur Disco gemacht. Noch ´nen Whisky (natürlich
doppelt), ein bisschen getanzt und sich etwas unterhalten. Naja, zur nächsten
Disco ...
Ich glaube so gegen 3:30 Uhr waren wir wieder an Bord (ohne Gewähr). Plötzlich weckte
mich eine weibliche Stimme wie sie eintöniger nicht hätte sein können. Es war
mal wieder so weit. Der Seewetterbericht!
Schön geduscht, Sachen zusammengepackt und ausgiebig gefrühstückt (danke fürs
Brötchenholen Stefan).
Gegen 9:00 Uhr mit 2-fach gerefftem Groß und Fock ausgelaufen. Der Wind stand
recht untoll (SSSSW). Windstärke 5 und 1,5m Welle. Jedoch die Sonne schien uns
zu mögen. Ich fand´s super. Bernd lag unter Deck und schlief. Torsi steuerte
Sixten so gut es ging Richtung Heimat.
Nach 4,5h übernahm Stefan das Ruder (die Pinne), was letztendlich unser Glück
war. Eine Wolkenwand tat sich vor uns auf wie schwärzer die Nacht bei Neumond
nicht hätte sein können. Es briste auf, noch kein Regen. Doch dann ...
Ich lag auf der Leeseite und ups... was sollte das Wasser hier neben mir ?! Es
fehlte wirklich nicht viel und es wäre in die Plicht ?reingelaufen. Das Ruder
zeigte keinerlei Wirkung mehr. Es war ja auch kaum noch im Wasser. Endlich
richtete sich das Boot wieder auf. Das waren lange ein bis zwei Sekunden. Kurz
die Lage gescheckt, runter mit dem Vorsegel. Nur mit 2fach gerefften Groß
machten wir uns weiter auf den Weg heimwärts. Die Wellen türmten sich
inzwischen auf 2 Meter und darüber. Der Regen setzte ein. Die Gischt wurde
Stefan direkt ins Gesicht geschleudert.
Und nochmals so eine Schräglage.
Der Kurs war nicht mehr zu halten. Die Abdrift hätte uns weit abgebracht. Es
nützte nichts, Motor an und direkt gegen Wind und Welle. Das Boot drohte zu
zerbrechen (na ja vielleicht das nicht unbedingt). Bernd stemmte sich unter
Deck gegen die Bordwand um ein Eindrücken zu verhindern (bravo Bernd).Es war
schon richtig stürmisch (6 bis 7 in Böen 8 und mehr! Einige Segler berichteten
später sogar von 8 bis 9 ;-O ).
Das waren aufregende 5 Minuten. Nun stampfte uns der 7PS Diesel durch die
aufgewühlte See und beruhigte unsere aufgewühlten Gefühle. Kiel war, oder
schien unerreichbar. Ausweichkurs straight West nach Marsholm. Die 3,5 h
ähnelten der Fahrt von U42 auf dem offenen Atlantik schon sehr. Endlich Land in
Sicht. Unbeirrt hielt Stefan drauf zu. (Danke, danke, danke...). In diesen
Minuten wurde Stefan zu unserem Helden! Es wurde heller, die Wellenhöhe wurde
geringer, der Regen ließ vor (hihi ich meine natürlich ließ nach) und ich
konnte beruhigt den doch etwas angespannten Stefan ablösen.
?
Rein in die Schlei, weiter durch nach Maasholm und ?rein in den Hafen. Platz
gesucht, angelegt und alles war gut. Erst einmal ein Ankommeralster.
Björn L. aus K. angerufen und schon war er auf dem Weg um uns abzuholen. In der
Zeit waren T. u B. noch in so einem spießigem Lokal um dem Körper etwas
nahrhaftes zuzuführen. Stefan und ich hatten uns beim Imbiß versorgt (Danke für
den Fisch). Noch die Sachen gepackt, Brille gesucht, abgewaschen und schon kam
Björn den Steg entlang. Gegen 22:00 Uhr waren wir wieder in Stickenhörn.
Von dort noch kurz mit Bernd zu Torsi und schon war ich zu Hause.
Das war ein tolles W- Ende.
Hier an dieser Stelle möchte ich mich bei allen beteiligten Personen für diese
phantastische Segelwoche bedanken, aber ganz speziell bei Stefan Hero Flamm.
;-)
Timo T. aus K.
Anhang
Das Boot:
SY ?Sixten?, eine Balaton 24, BJ 74, 7,45m lang, 2,40m breit, 1,20m Tiefgang.
Um den Ernst der Lage noch einmal zu unterstreichen, ein Auszug aus der
"Yacht":
05.08.01:
Achtung, schwere Gewitterböen!
Windstärke 9 durch heftige Gewitterfront.
Im Laufe des heutigen Nachmittags und Abends wird die Ostsee von einem
Gewittertief überquert, das nach Schweden und Polen weiterzieht.
Mit kräftigen Sturmböen mit bis zu 9 Beaufort ist zu rechnen.
Nach dem Durchzug wird kurzzeitig eine Kaltfront das Wetter im Ostseeraum
bestimmen.
Es lohnt sich also allemal, einen kleinen Reffleinencheck zu machen. Ebenso
sollten Ölzeug und Troyer fürs Wochenende klargelegt werden.
!!! Bilder werden noch
aufbereitet !!! (glaube ich nicht mehr dran)